Bereits ein Jahr vor der Gründung der Union Pettenbach – Sektion Fußball – war Johannes Rauscher schon am Fußballplatz. Beim damaligen FCK, begründet von Kraftfahrern der Firma Strauß, konnte bereits Fußball „gschaut“ werden. Sein Vater Johann ist Gründungsmitglied beim FCK und so kam es, dass Johannes – „Hannes“ Rauscher als Junge schon am Fußballplatz seine Freizeit verbrachte. Nicht unwesentlich war auch die Nähe des Elternhauses zum damaligen alten Sportplatz. „Hannes“ erinnert sich noch an einen Grünstreifen von seinem Elternhaus bis zum damaligen Sportplatzgelände, der von seinen Eltern mitgemäht wurde. Richtig geprägt haben ihn aber eher die späten Achtziger und Anfang neunziger Jahre im Verein. Als Hauptakteure dieser Zeit nannte er immer wieder das für ihn „magische Dreieck Pettenbach’s“ – SEDIC – WALDHÖR – RUMPL.
„Das war schon eine richtig starke Truppe die fußballerisch zu überzeugen wusste. Die Erfolge und die Aufstiege in die zweite Landesliga und in die OÖ-Liga, sind der beste Beweis für die damals starke Mannschaft. Da gab’s natürlich schon auch viele legendäre Spiele. Ich erinnere mich an ein Spiel welches 9:2 für uns endete. Wer könnte das legendäre Spiel gegen Micheldorf vergessen mit 1500 Zusehern am alten Fußballplatz, bei denen Zusatztribünen aus Holz errichtet wurden. So etwas prägt sich natürlich ein.“
Einen zusätzlichen kleinen Heimvorteil, könnte laut ihm, der kleine Sportplatz gebracht haben. Viele Mannschaften mussten sich auf den verhältnismäßig kleinen Platz einstellen. Die pettenbacher Mannschaft trainierte auch regelmäßig darauf und kannte daher auch den Platz dementsprechend gut. Nicht nur in Pettenbach, sondern auch in Steyr beim SK Vorwärts verfolgte Hannes den damaligen sportlichen Aufstieg von Walter „Wauki“ Waldhör. Umso erfreulicher war die spätere Rückkehr zum Stammverein Pettenbach nach seiner Profi-Karriere. Auch andere Spieler wie Harald Aitzetmüller und Ekrem Osmanagic hinterließen Eindruck bei den Fans. Ein wichtiger Erfolgsfaktor zur damaligen Zeit – Leidenschaft. Überzeugende spielerische Mittel, die Technik, starker Kombinationsfußball und vollster Einsatz waren mindestens genauso ein Garant für die Blütezeit von Pettenbach.
„Jetzt wurde so viel von den Offensivspielern gesprochen, welche sicherlich großen Anteil an den ganzen Erfolgen hatten. Jedoch sollte auch unser „Joe“ Etzenberger erwähnt werden. Der hat ja als Innenverteidiger damals so ziemlich alles weg geräumt. Hauptsächlich den Ball, aber auch schon mal den Gegner oder beides. Er gehörte sicherlich zu den besten Verteidigern zu seiner Zeit in der Liga.“
DER TRIUMPHMARSCH VON AIDA
Eine Fanfare bezeichnet musikalisch eine Tonfolge mit Signalcharakter, ein Musikstück für Trompeten, Hörner und Pauken. Was hat dies mit Fußball zu tun, fragt ihr euch? Naja eine ganze Menge, geht es nach einigen Fans, sowie auch nach unserm Fan im heutigen Portrait:
„Der Triumphmarsch von AIDA, das gehörte einfach dazu. Pettenbach und der Triumphmarsch nach einem Tor war einfach ein Markenzeichen wenn man am Sportplatz war. Die Zeit ist natürlich heute auch eine andere. Damals gab es zum Beispiel auch Konfettiregen bei den Heimspielen nach jedem pettenbacher Tor. Feichtinger Leo hatte damals eine Konfettipistole bei den Spielen dabei. Die krachte einmal kurz wenn er sie auslöste und dann kam ein Konfettiband herausgeschossen.“
IDENTIFIKATION MIT DEM VEREIN ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG
Jetzt plauderten wir so viel über die Vergangenheit, da ist es angebracht aktuelle Themen zu behandeln. Was macht einem „echten Fan“ aktuell etwas Sorgen? Oder was stimmt optimistisch?
Als „echter“ Pettenbacher bezeichnet sich der Hannes, selbst wenn er seit 20 Jahren nicht mehr in Pettenbach wohnhaft ist. Welche Themen ihn rund um den pettenbacher Fußball aktuell bewegen, wollte ich herausfinden und hab nachgefragt:
„Ich denke es ist umso schwieriger je höher die Liga in der man spielt. Nichts desto trotz ist der eingeschlagene Weg der Richtige, Spieler vorwiegend aus der Region zu holen. Der eigene Nachwuchs ist natürlich das Um und Auf, jedoch kann nicht alles abgefedert werden. Die Landesliga ist vom Niveau einfach stark. Da benötigt die Mannschaft schon auch ein paar richtig gute Spieler die zusätzlich geholt werden müssen. So profitieren bestimmt auch die Eigenbauspieler davon.“
Einen richtig effektiven Stürmer vermisst unser Fan dennoch ein wenig. Natürlich sind Vergleiche mit dem damaligen, starken „Magischen Dreieck“ keine leichte Angelegenheit für unsere heutigen Offensivkräfte. Hoffnungsträger für die Offensive sind für ihn Kilian und Elias.
Abseits vom Rasen erhofft sich unser Hannes wieder etwas mehr positive Energie von den Rängen. Ein richtiger Fanklub wäre sicherlich wünschenswert.
„Ein paar positive Parolen von den Rängen würden unserer Mannschaft sicherlich gut tun. Vielleicht finden sich ein paar Fußballbegeisterte oder junge Burschen und Mädels vom Nachwuchs, die sich Trommeln und Anfeuern trauen. In meinem Alter ist es schon etwas zu nervenaufreibend.“
ENTSPANNUNG BEI DER JAGD
Für viele ist der Fußballplatz genau richtig zum Abschalten vom Alltag. Während eines Spiels gönnt sich der Fußballfan gerne mal ein Bier oder was Fettiges wie Debreziner oder eine Bosner, nicht zwangsläufig beim Hannes. Er entspannt sich gerne am Hochstand. Bei der Jagd gibt es keine E-Mails und kein Handy. Der Bankangestellte fühlt sich bei der Jagd am Wohlsten, so erzählte er mir bei unserem zweistündigen Gespräch im Klubheim nach dem Match gegen Peuerbach.
Danke lieber Hannes für das wirklich tolle „Fachsimpeln und Philosophieren“ mit dir im Klubheim. Wir brauchen solche Fans wie dich und sind stolz dich bei uns am Fußballplatz zu haben.
Bericht & Fotos: Wolfgang Feichtinger